Unimoto: B-Force hat den Titel nach Schleswig-Holstein geholt (16.06.2012)

Das noch recht junge Unimoto-Racing-Team darf sich jetzt mit dem „BoneShaker One“ Internationaler Deutscher Meister 2012 in der offenen Klasse über 750 ccm nennen. Gerechnet hatte vorab keiner so richtig damit. „Wir sind eigentlich mit unseren beiden Geräten noch gar nicht ganz fertig. Es wird noch immer an der optimalen Konstruktion gestrickt und wir wollten eigentlich nur einen gültigen Lauf haben, um alles in Ruhe analysieren zu können, so ein Teammitglied. Daher ist der Sieg nicht nur eine Überraschung für B-Force selbst, sondern auch für die alten Hasen im Rennsport. Die Begeisterung war riesig und wurde auch gleich vor Ort in Neuruppin (Brandenburg) ausgiebig bis in die Morgenstunden gefeiert.

B-Force ist ein Team aus Schenefeld (Kreis Pinneberg), welches beim Boundless MC angebunden ist und mit den Marken Suzuki und Buell an den Start geht. Unterstützt werden die Jungs bisher freundlicher Weise von der Fa. Harley-Davidson Hamburg Nord. Sie suchen aber derzeit noch weitere Sponsoren und Unterstützer für die Übernahme von z.B. Tank- u. Spesenrechnungen sowie Ersatzteilen. Als Gegenleistung wird Werbefläche an den Unimoto oder auf der Homepage angeboten. Wir brauchen keine wilden Summen, daher ist eine Unterstützung auch im kleinen Rahmen für uns schon eine große Hilfe, berichtet der Teamsprecher.

Die Rennsport-Szene im „Unicycle“ hofft auf weitere Verrückte aus dem Norden, die Lust haben sich auch in das Starterfeld zu begeben, da es bisher nur wenige Teams im Norden gibt. Bundesweit gibt es ca. 25 Teams mit über 40 Unimoto in verschiedenen Klassen.

 

Quelle: http://www.burning-out.de - 18.06.2012

 

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Höllenritt auf nur einem Rad

 

"Das ist ein echter Männersport", sagte Boogy  noch vor seinem Start auf dem ersten Schleswig-Holsteiner Unimoto-Rennen. Kurz danach überschlug er sich mit seinem einrädrigen Motorrad. Boogy blieb mit einer Kufe seiner selbst gebauten Rennmaschine im Sand stecken. Das umgebaute Motorrad flog samt Fahrer durch die Luft und landete auf dem Rücken. Passiert ist dem Höllenreiter nichts. Mit einem breiten Grinsen stand der Motorradfan nach seinem Unfall wieder auf und riss zum Zeichen, dass es ihm gut gehe, die Arme in die Höhe. Das Motorrad - ein Totalschaden. Verbogenes Chassis, zerbrochener Tank und zerfetzte Technik: So lautet das Urteil nach genauer Betrachtung des Höllengefährts.

Für Team B-Force aus Schenefeld, das zu den wenigen Teams in Deutschland zählt, war es das zweite Unimoto-Rennen. Anfang Juni hatten sie ihren ersten Testlauf auf einem Wettkampf in Neuruppin. "Seitdem ist unsere Zylinderkopfdichtung im Eimer. Im Zweifel fliegt uns der Motor um die Ohren, aber einen Start absagen, das machen wir nicht. Dafür haben wir zu viel Spaß an unserem Hobby", erklärte Jolle aus dem Technikteam.

Der amerikanische Motorsport erfreut sich in Deutschland einer immer größeren Beliebtheit. Auf dem Hans-Jamboree, der offiziellen Veranstaltung unter dessen Schirmherrschaft das vergangene Rennen stattfand, tummelten sich Fernsehsender-Teams, die das Spektakel aufzeichneten. Unimoto? Das bedeutet: Ein Mann reißt am Gas seines einrädrigen Motorrads bis das Triebwerk brüllt. Dann wird die Bremse gelöst. Das Bike schießt samt Pilot über eine 100 Fuß, also etwa 30 Meter, lange Rennpiste. Wer es überlebt und nicht mit den an der Maschine montierten Kufen den Boden berührt, hat gewonnen.

Viele mögen diese Sportart für verrückt halten. Für die Unimoto-Racing-Fahrer ist es allerdings der ultimative Adrenalinkick, bei dem technischen Wissen Pflicht ist. Maximal 2,41 Meter lang und 1,21 Meter breit darf das Bike sein, auf das sich die Fahrer setzen. "Die Maße sind so krumm, weil sie aus dem amerikanischen Zoll und Fuß umgerechnet wurden", erklärt der 48-jährige Boogy. Ganz in Anlehnung an den Pionier des Unimoto-Drag-Racing: Sidcar Willy. Der us-amerikanische Biker hatte 1988 in seiner Stammkneipe nach etlichen Flaschen Bier die Idee für das Rennen und setzte es auch in die Tat um.

Immer mehr deutsche Motorradschrauber frönen diesem Hobby. Das B-Force Team, das im Schenefelder Motorradclub Boundless Zuhause ist, will im kommenden Jahr mit einer zweite Maschine an den Start gehen. Der "Boneshaker One" eine Suzuki 1100 E mit 98 PS ist zu wenig. Der "Boneshaker Two" ist von Harley Davidson gesponsert: eine Buell mit 148 PS. "Damit haben wir das PS-stärkste Unimotobike in ganz Deutschland", erklärt Jolle. Zurzeit besteht ihr Team aus vier Mitgliedern. Gebraucht werden zehn Leute: Zwei Fahrer und acht Techniker. Die Biker hoffen auf Zuwachs.

 

Quelle: www.Pinneberger-Tageblatt.de (25.07.2011)

 

 

 

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